2010 wurde bei mir eine chronische Glomerulonephritis diagnostiziert. Seit damals besuche ich regelmäßig zur Kontrolle und Therapie die Nierenambulanz im LKH Villach. In den letzten Jahren habe ich mir schon öfter überlegt, einmal Kontakt mit einer Selbsthilfegruppe aufzunehmen, um aus erster Hand, von direkt Betroffenen, mehr Informationen und Wissen zu meiner Krankheit und möglichen Nierenersatztherapien zu bekommen. Es hätte zwar ein Blick ins Internet genügt, um zu einer Kontaktadresse zu kommen, aber irgendwie fehlte der letzte Ansporn zur Kontaktaufnahme.
Da fiel mir im heurigen Frühjahr, im März, beim Warten in der Nierenambulanz, eine Einladung der „Interessensgemeinschaft der Dialysepatienten und Nierentransplantierten Kärntens“ zum Niereninformationstag im Casineum Velden in die Hände. Das war die Gelegenheit.
Mit meiner Frau beschloß ich diese Informationsveranstaltung zu besuchen und so von direkt Betroffenen und ärztlichen Experten zusätzliche Informationen zu erhalten. Die Veranstaltung war für uns sehr informativ. Sowohl die Vorträge der Ärzte, als auch die Gespräche mit anwesenden Mitgliedern der Interessensgemeinschaft. Wir wurden in unserem Entschluss bestärkt, eine Transplantation mit der Lebendspende durch meine Ehefrau anzustreben. Des weiteren entschloss ich mich, der Interessengemeinschaft als Mitglied beizutreten, um die Ziele der Gruppe zu unterstützen und die informativen Gespräche und den Gedankenaustausch mit den Mitgliedern der Interessengemeinschaft fortsetzen und intensivieren zu können.
Nun hat ja die Interessensgemeinschaft ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm zu bieten, informativ, sportlich und gesellig und so ist es schwer, überall dabei zu sein, aber wir schafften es, in dem halben Jahr unserer Zugehörigkeit zur Gruppe, bereits drei tolle Veranstaltungen zu besuchen, worüber wir sehr froh sind.
Los gings’s im Mai mit einer Wanderung auf der Simonhöhe. Vom „Buggl in Bach“ wanderten wir bei strahlendem Wetter über satte grüne Wiesen, vorbei an blühenden Bäumen nach Hoch-Sankt-Paul, wo wir unser Mittagessen einnehmen. Wir genießen eine herrliche Aussicht über das Kärntnerland bis ins Steirische. Dann ging es über einen schönen Waldweg wieder zurück zum Ausgangspunkt, wo mit Musik der Ausklang stattfand.
Im Juli stand dann eine Radwanderung auf dem Programm. Das Wetter war dafür aber nicht so günstig. So wurde kurzfristig umdisponiert und wir konnten das schöne Zuhause von Doris und ihrer Familie kennenlernen. Nach reichlicher köstlicher Bewirtung ging sich noch ein ausgedehnter Spaziergang in Grafenstein bei trockenem Wetter aus.
Am 31.Juli fand, wie alljährlich, die Grillfeier auf der Burgruine Glanegg statt. Bei heißem Wetter konnten wir Werner’s Grillspezialitäten und dem üppig gedeckten Tisch mit Selbstgebackenem frönen. Nach einer kleinen Einführung in die Geschichte der Burg und ihrer aufwendigen und mit viel freiwilligem Einsatz vollbrachten Restaurierung und Revitalisierung, hatten wir die Möglichkeit im Burgheurigen Weine, die auf dem Burgberg kultiviert werden, zu verkosten. Sie schmeckten ausgezeichnet „steirisch“, nach unserer alten Heimat. Den Abschluss bildete dann ein heftiges Gewitter mit Starkregen, dem wir aber geschützt in der alten Burg trotzen konnten.
Bei allen drei Veranstaltungen konnten meine Frau und ich nette Bekanntschaften knüpfen, informative Details und Lebensgeschichten erfahren. Es ist ermunternd immer wieder viel Positives von den wirklichen Experten, nämlich den Betroffenen selbst, zu erfahren. Die Lebensfreude und das Engagement der Gruppenmitglieder ist beindruckend und trägt dazu bei, dass wir zuversichtlich in die Zukunft blicken. So sind wir beide froh, dass sich die Gelegenheit ergeben hat, dieser Gruppe beizutreten und von ihr so herzlich aufgenommen worden zu sein.
Max und Hermine Taferner