„Gesunde Ernährung“ des Dialysepatienten – ein Widerspruch in sich?

Zusammenstellung vom Vortrag von Frau Prim. Priv.-Doz. Dr. Kyra Borchhardt
Niereninformationstag, 10. März 2016 in Velden

Wovon hängt das Überleben eines Dialysepatienten ab?

  • Ernährungsstatus
  • Kalium
  • Inflammation, Entzündung, Ansprechen auf Eisen u.a. Blutbildungsfördernde Medikamente
  • Chronische Überwässerung, Gewichtszunahmen, Herzmuskelvergrößerung, Funktionsstörungen des Herzens
  • Bluthochdruck, Blutdruck-Abfälle während der Dialyse
  • Kochsalzzufuhr
  • Phosphor damit verbundene Gefäßverkalkungen bei gleichzeitiger Knochenentkalkung

3 Haupt-Bösewichte
Kalium:
hohes Kalium: Muskelschmerzen, schwere Beine, Müdigkeit. Bei ausreichender Restnierenfunktion kann noch Kalium ausgeschieden werden. Zum Erhalt der Residualfunktion werden hochdosierte Schleifendiuretika verabreicht ( =Lasix) die die Kaliumausscheidung erhöhen.

Kaliumreiche Lebensmittel vermeiden:
Obst-, Gemüsesäfte, Nüsse, Trockenobst, Banane, Avocado, Spinat, Frische und getrocknete Pilze, Kartoffeltrockenprodukte (Chips, Püreepulver…), Sonstige Trockenprodukte- und Konzentrate (Milchpulver, Instantkaffee)

Phosphat: Phosphat ist eiweißgebunden, auf Eiweiß soll ein Dialysepatient nicht verzichten. Daher ist die Einnahme von Phosphatbindern ganz wichtig.

Natrium/Salz/ Wasser: Natrium: macht Durst und hohen Blutdruck. Als Dialysepatient haben Sie bereits eine gestörte Blutdruckregulation!
Was ist zu tun: Auf Suppen verzichten, beim Kochen auf Salz verzichten, stattdessen mehr Gewürze verwenden, auf Nachsalzen verzichten. Es sind ohnedies alle Lebensmittel gesalzen!!

Die Ärzte schauen u.a. auf:  Nierenresidualfunktion erhalten, Trockengewicht  als Zielparameter sehen, nicht als um jeden Preis einzustellendes Muss, Dialysatkalium individuell an Patienten anpassen (1 er Kaliumdialysat ist gefährlich).

Die Dialysepatienten kümmern sich um: Kaliumarm essen, eventuell Kaliumbinder, Phosphatbinder nehmen, nicht salzen und wenig trinken

Nur gemeinsam können die 3 Bösewichte gezämt werden: Essgewohnheiten diskutieren und gemeinsam Lösungen finden! Ernährungsberater kontaktieren.